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    Von Pingen und Köhlerplätzen, Stollen, Bergwerksschächten, Hüttenwerken und Steinbrüchen ... zwischen Wied und Sieg, Lahn und Dill

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L4 - Die Luckenbacher "Grube Edelstein"

Die Besuchersohle im Edelsteinstollen
Die Besuchersohle im Edelsteinstollen

Erzabbau im Edelsteinstollen

In der Region rund um Luckenbach im Oberwesterwald hat das Schürfen auf Eisenerze und andere Metalle eine Jahrhunderte alte Tradition. In den Jahren 1776 und 1777 begann die Arbeit am heutigen Stollen der Grube Edelstein. Sie liegt unterhalb der Hardt am rechten Ufer des Rosbach, direkt gegenüber dem Dorf.

Mit vielen Unterbrechungen hatte die Grube Edelstein über die Jahrhunderte viele Besitzer und zahlreiche Bergleute hatten Arbeit in dem Stollen. Das letzte Kapitel des Erzabbaus wurde von der Gelsenkirchener Bergwerks AG aufgeschlagen, die im Jahr 1920 mit Montangeldern sogenannte Versuchsarbeiten durchführen ließ. Vor 100 Jahren, am 30. April 1921 wurde der Betrieb  endgültig eingestellt.

Das "neue Leben" der Grube Edelstein begann am 28.09.1991 - das Stollenmundloch wurde wieder freigemacht und die Arbeiten an einem Besucherstollen gestartet.

Der Besuch Untertage
Die Stollensohle, auf der die Führungen stattfinden, ist eine von vier Sohlen des gesamten Bergwerks. Eine befindet sich unterhalb und zwei weitere oberhalb der für Besucher zur Zeit zugänglichen Bereiche. Es handelt sich um ein relativ weit verzweigtes Stollensystem mit - allerdings zugeschütteten - Verbindungen zur Anhöhe Übertage. Da über einen sehr langen Zeitraum im Stollen gearbeitet wurde, können sich die Besucher über verschiedene Techniken der Arbeit Untertage informieren und sie auch direkt vor Ort nachfühlen.

Es gab eine Zeit - im 2. Weltkrieg - da brauchte die Luckenbacher Bevölkerung Schutz vor alliierten Fliegerbomben. Den Zweck als Luftschutzbunker hat der Edelsteinstollen ebenfalls erfüllt. Und in der Nachkriegszeit konnten ihn geflüchtete Familien, die auf der planierten Halde vor dem Stollenmundloch in Baracken untergekommen waren, als Kellerersatz und Kühlschrank nutzen. Auch über diese Zeiten kann man im Nachhinein interessante Geschichten erzählen.

Wenn gewünscht, lassen sich die meisten Touren um literarische, musikalische oder auch meditative Elemente erweitern.

Die Atemluft Untertage wird überwacht und die für Besucher zugänglichen Bereiche der Grube sind sehr gut ausgeleuchtet und mit aktuellen LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Aufgrund der kühlen Atmosphäre und der relativ hohen Luftfeuchtigkeit ist die Atemluft weitgehend Schwebstaub und Allergenfrei. Daher empfinden Personen mit Atembeschwerden einen Aufenthalt im Stollen in der Regel als sehr angenehm.

Darüberhinaus kann die Zeit an einem Ort ca. 100 Meter unter der Erdoberfläche und von den Geräuschen der Außenwelt abgeschottet, bei seelischer Anspannung und Stress mit Hilfe von Atemübungen und Meditation sehr entspannend und beruhigend wirken.
Termininformation und Anmeldung
Offene Führungen finden jeden 2. Sonntag im Monat statt, jeweils von 14:00 bis 17:00 (letzte Führung, siehe Terminkalender auf westerwalderleben.de.

Außerdem sind Stollenführungen als individuelle und als Gruppenführungen buchbar. Senden Sie Ihren Terminwunsch und die Anzahl der Personen mit dem Kontaktformular an westerwalderleben.de oder wenden Sie sich direkt an die Tourist-Information Hachenburger Westerwald.

Die maximale Teilnehmerzahl einer Führung liegt zur Zeit bei 10 Personen. Kinderwagen- und Rollatortauglichkeit ist bei eher schmalen Fahrzeugen evtl. gegeben. Rollstuhltauglichkeit muss vor Ort getestet werden.

Haftungsausschluss, Bedingungen
Die Teilnahme an einer Führung im Edelsteinstollen ist für alle Personengruppen möglich. Nach Anmeldung und entsprechender Vorbereitung bzw. Unterweisung von Begleitpersonen sind Kinder und beeinträchtigte Personen herzlich willkommen. Alle Teilnehmenden befahren den Stollen auf eigene Verantwortung, Risiko und Gefahr. Ein Anspruch auf Besichtigung sämtlicher für den Besucherverkehr freigegebener Teile des Stollens besteht nicht. Aus Gründen der Sicherheit haben die Teilnehmenden alle Anweisungen der Führenden zu befolgen. Erwachsene erhalten einen Sicherheitshelm, Kinder sollten - wenn möglich - einen Fahrradhelm mitbringen. Nach Starkregen Übertage kann es auf der Stollensohle zu größeren Wasserpfützen und tropfenden Firsten kommen, so dass schmutz- und feuchtigkeitsabweisende Jacken und Schuhe angeraten sind. Im Bergwerk sind es ca. 10 °C, daher ist wärmere Kleidung zu empfehlen.

Kosten für die Standardführung:

Erwachsene                    5 Euro
Kinder                             2 Euro
Familien*                       10 Euro
Ermäßigter Preis**          3 Euro

* Der Familienpreis gilt für zwei Erwachsene mit bis zu zwei Kindern (jedes weitere Kind: 1 Euro) oder für einen Erwachsenen mit mehreren Kindern (max. fünf Kinder bis einschließlich 14 Jahre)

** für beeinträchtigte Personen, Bufdis/FSJler, Schüler, Studenten und Auszubildende (bei Vorlage des Ausweises)

Anreise: 57629 Luckenbach, Gustav-Adolf-Kapelle. Aus Richtung Hachenburg kommend, vor dem Ortseingangsschild "Luckenbach" beim Hinweis "Friedhof" nach links abbiegen, weiter ca. 200 m; hier stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Weitere, zahlenmäßig sehr beschränkte Parkmöglichkeiten gibt es in der Dorfmitte.

Fußweg von der Gustav-Adolf-Kapelle zum Besucherstollen: ca. 600 Meter (auf einem landschaftlich reizvollen Naturweg entlang dem Rosbach)

Gesamtdauer der Führung: 30 bis 45 Minuten. Längere Aufenthalte sind in Abstimmung mit den Führungspersonen möglich und abhängig von der Art und Anzahl der Aktivitäten/Aufenthalte Untertage (gemäß Einzelvereinbarung)